Das renommierte Frankfurter Indie-Label HAZELWOOD VINYL PLASTICS ist mit den frisch gesignten Bands PILLOW FIGHT CLUB und SPURV LÆRKE zu Gast im Jazzkeller. Unterstützt werden Sie von spielwütigen Jungs von MORNING BOY.
Hazelwood hat es geschafft solche Szenegrößen wie Mardi Gras.bb, The Broken Beats, King Khan, The Audience, Kool Ade Acid Test, The Great Bertholinis oder The Miserable Rich aufzubauen. Also können wir gespannt sein, welche Beat-Sphären PFC und SL erklimmen werden. Debütalben brandheiß vor Ort.
Der PILLOW FIGHT CLUB propagiert den radikalen Existenzialismus des Namen spendenden Chuck Palahniuk-Romans mit weniger harten Bandagen als Starregisseur David Fincher. Statt Womanizer Pitt und roher Fäuste dominieren faustische Doppel-X-Reflektionen in 120 bpm und eine symphonische Bandbreite von ungeziertem Postpunk bis hin zu glitzernd ausstaffierter Musical-Expression. Ob für die zitierte Rocky-Horror-Romantik der in Fincher’s Fight Club besetzte Meat Loaf Pate stand, ist wohl eher unwesentlich. Wesentlich ist, dass die Plüschvariante der prügelfreudigen Geheimloge den omnipräsenten Reduktionismus der Zeitgeistapostel mit einem hörigen Quantum übermütiger Schwärmerei vermengt – ein genauso waghalsiges wie diskrepantes Unterfangen das nur deshalb so wunderbar gelingt, weil das weibliche Liedorgan der „Band of two couples“ nach Wechselbalgweise zwischen den schizoiden Ausdrucksformen der No-Wave-Legende Kim Gordon und Cindy Lauper’s markant infantiler Schreihalsigkeit changiert. Es ist zu hoffen, dass diese drastische Analogie zum dissoziativ gestörten Protagonisten zitierter Lektüre nicht ebenfalls beizeiten mit einem Lauf im Mund endet. Ob die de Beauvoir’schen Abstraktionen über No Wave-Metren inmitten eines Dorados bezaubernd unzeitgemäßer Kitschigkeiten zur Selbstfindung ähnlich geeignet scheinen wie „ordentlich was auf die Fresse“ ist am Ende eine Frage der Fitness. In einer Zeit, da sich der ästhetische Aufstand, kategorisiert in Neo-, Prä-, Post- und Avant-, vornehmlich über den Schnitt der Anzüge organisiert, wird Pop zur Supersubversion des Status Quo. Nur gut, dass man die wunderbar törichten Eskapaden dieses musikalischen Wandelsterns auch einfach nur einatmen kann, wie das verschwenderische Funkeln einer einsamen Discokugel im Viervierteltakt.
http://www.myspace.com/pillowfightclub
Kairo, Athen, Karthago, Rom, Konstantinopel, Lissabon, Madrid, Paris, Amsterdam, London, Berlin … , dass sich das kulturelle Epizentrum entgegen der letzten Völkerwanderung nach Norden verschiebt, ist eigentlich nicht einzusehen – und doch (…). Dass sich von diesen die kleinen, skandinavischen Drei-, Vier-, Fünf-Millionen-Völker der angloamerikanischen Kultur-Hegemonie entgegenstellen, ist ein Ding. Aller Voraussicht nach gehört das 21. Jahrhundert kulturell den Wikingern. Aber Spaß beiseite: Friska Viljor, Maria Timm, die Shout Out Louds, Johnossi, The Broken Beats, Nervous Nellie – das Border-School-Modell greift um sich – greift sogar in Mischformen. Kristina Kristoffersen verleiht dem dänisch-US-amerikanisch-deutsch-russischen Konglomerat SPURV LÆRKE jenes Lächeln, das immer nur skandinavische Bands besitzen. Das blitzt, glitzert und rotiert, als gäbe es kein Gestern. Ein Thor (ha, ha …) der was dagegen hat.
… und das 21. Jahrhundert gehört den Wikingern. Wetten?!
Ach so, und ob die Musik nun Prä-, Post- Avant- oder Dingenskirchen-Punk ist, sollen andere beurteilen.
Kristina Kristoffersen – Vocals
Niklas Kleber – Guitar
Robert Fischer – Drums
Dave Stephens – Bass
Malte Horstmann – Keys
http://spurvlaerke.com bzw. http://www.myspace.com/spurvlaerke
MORNING BOY – Der Morgen danach.
Man hatte Visionen im Gepäck, die die Welt verändern sollten. Große Worte fielen und nach jedem Adrenalinstoß schwor man sich erneut die Freundschaft. Man inhalierte den Moment der Leichtigkeit und hörte die Musik der Beatles. Zwischen Träumen und Ängsten hatte man sich an Pink Floyd berauscht, zu Radiohead das letzte Bier getrunken. Indie? Pop? Was macht das schon? Später dann der Spaziergang unter dem Sternenhimmel, Arm in Arm. Grölend durch die Straßen. Laut sang man im Chor: „I thought I was someone else, someone good!“
Der Morgen danach. Katerstimmung. Kaffee und Zigaretten. Abhängen zwischen den Welten.
Ein Soundtrack.
Joerg Schmidt – Gesang, Gitarre
Patrick Lange – Gitarre, Keybord, Gesang
Christian Preußer – Bass
Arrigo Reuss – Schlagzeug
http://www.morningboy.net bzw. http://www.myspace.com/morningboymusic
Einlass: 21:00 Uhr
Beginn: 21:30 Uhr
Eintritt: 6,-/4,- €